Natur und Tierwelt in Spitzbergen

+49 (0)30 890 626 66 +49 (0)30 890 626 66
5 Prozent
Zurück zur Übersicht

Spitzbergen ist einer der außergewöhnlichsten Lebensräume unseres Planeten.

Der atemberaubende Archipel ist Heimat einer vielfältigen Tierwelt, die sich perfekt an die eisigen Landschaften und das extreme Klima des hohen Nordens angepasst hat.

Die Landschaften Spitzbergens

Das empfindliche Ökosystem der Inselgruppe ergibt sich aus dem ausgeklügelten Zusammenspiel von Tundra, Gletschern und Permafrost. Jedes dieser Elemente spielt eine wichtige Rolle in dieser arktischen Umgebung, in der die Sonne im Sommer monatelang nicht untergeht und im Winter Tag und Nacht Dunkelheit herrscht.

Die Geologie Spitzbergens zeugt von einer Landschaft, die über Millionen von Jahren von Eis, Wind und Wasser geformt wurde. Jede Wanderung oder Seereise wird hier zu einer echten Zeitreise. Es gibt uralte Berge, Sedimentgestein voller Fossilien und Kohleflöze, die aus üppigen Wäldern hervorgegangen sind, die einst in der Nähe des Äquators gediehen.

Eines der beeindruckendsten landschaftlichen Merkmale aber sind die Gletscher. Diese extrem langsamen Eisflüsse formen bis heute die Landschaft, indem sie die Täler und Fjorde ausheben, die die Topographie des Archipels bestimmen. Wer einmal einem Gletscher beim Kalben zugesehen und gehört hat, wie die riesigen Eisblöcke ins Meer stürzen, wird dieses Erlebnis nie wieder vergessen. Und es führt einem das dynamische und zerbrechliche Wesen der arktischen Welt vor Augen.

Unter dieser spannenden Oberfläche verbirgt sich eine Schicht aus Permafrost, also dauerhaft gefrorener Boden, der das Land formt und das Ökosystem beeinflusst. Sie bildet das Herzstück der arktischen Umwelt und beeinflusst alles – von der Vegetation bis hin zum menschlichen Bauverhalten.

Doch lassen Sie sich nicht vom äußeren Eindruck täuschen. Denn trotz dieser harten Bedingungen erwacht die Tundra im kurzen Sommer zum Leben. Sobald der Schnee schmilzt, erblühen Moose, Flechten und kleine Blumen, so weit das Auge reicht.

Die arktische Tierwelt Spitzbergens

Die Tierwelt Spitzbergens hat sich an die extremen Bedingungen der Arktis angepasst. An Land haben die Tiere ein dickes, wärmendes Fell, ein besonderes Fressverhalten und zudem Strategien entwickelt, um die langen, kalten Winter zu überstehen und das Beste aus dem kurzen, sonnenreichen Sommer zu machen.

Das marine Ökosystem rund um Spitzbergen ist ebenso besonders. Der Archipel ist alles andere als eine Eiswüste. Denn in den kalten, nährstoffreichen Gewässer der Inselgruppe lebt eine Vielzahl von Meerestieren. Diese profitieren vom Nährstoffauftrieb im Meer, der Spitzbergen zu einem Hotspot der arktischen Meeresbiologie macht.

Auch der Himmel über Spitzbergen ist voller Leben. Eine der erstaunlichsten Facetten des Archipels ist seine Bedeutung als Brutplatz für Millionen von Seevögeln. Hier sammeln sich im kurzen arktischen Sommers Arten wie Papageientaucher, Trottellummen und Dreizehenmöwen, die die langen Tage und das reichhaltige Nahrungsangebot nutzen, um zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen.

Hier einige Tiere, die Sie auf einer Seereise nach Spitzbergen erleben können.

Eisbären

Spitzbergen ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo Eisbären in ihrem natürlichen Lebensraum anzutreffen sind. Diese majestätischen Raubtiere verkörpern die ungezähmte Wildnis der Arktis. Etwa 3.000 Eisbären leben rund um die Barentssee, gut 300 davon ganzjährig auf Spitzbergen. Die meisten Eisbären verbringen ihr Leben damit, das Meereis auf der Suche nach Robben, ihrer Hauptbeute, zu durchstreifen.

Sie sind die bekanntesten Bewohner des Archipels und viele Tierfreunde hoffen sie beobachten zu können. Die Begegnung mit einem Eisbären gilt zwar als Highlight, ist aber keineswegs garantiert. Eisbären sind eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Und „Eisbärensafaris“, bei denen Touristen dicht an die Tiere herangebracht werden, sind streng verboten. Die beste und unaufdringlichste Möglichkeit, Eisbären zu erleben, ist deshalb eine Spitzbergen-Seereise im Sommer mit einem kleinen Schiff. Denn hier haben Sie die Chance, die Raubtiere in freier Wildbahn zu beobachten.

  • Einen Eisbären zu sehen, ist selten. Als ich nach Longyearbyen zog, befürchtete ich, bei einem Spaziergang durch die Stadt einem zu begegnen, aber tatsächlich passiert das nur sehr selten. Die meiste Zeit über sieht man Eisbären nur von einem Boot aus, was so auch am besten ist, wenn man mich fragt. Wer auf einem Ausflug mit dem Schneemobil einen Eisbären sieht, ist eindeutig zu nah dran. „Caroline Sund Travel Designer für Hurtigruten Svalbard

Spitzbergen-Rentiere

Nach der Beinahe-Ausrottung zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist der Rentierbestand auf Spitzbergen inzwischen wieder auf etwa 10.000 Exemplare gewachsen. Diese Rentiere sind kleiner und stämmiger als ihre Artgenossen vom norwegischen Festland. Sie haben sich an die arktischen Bedingungen Spitzbergens angepasst und fressen die wenigen Tundrapflanzen, die es hier gibt.

Begegnungen mit diesen friedlichen Wildtieren sind keine Seltenheit – und sie werden garantiert Ihr Herz erobern.

  • „Die Rentiere laufen einfach in der Stadt herum. Denn hier finden sie immer irgendwo ein warmes Plätzchen. Es sind zwar keine großen Herden, aber man sieht jeden Tag Rentiere.“ sagt Alberto Lozano, Chefkoch des beliebten Restaurants Huset in Longyearbyen.

Robben

Rund um Spitzbergen leben Robbenarten, die sich an die schwierigen Bedingungen der Arktis angepasst haben. Jede Art spielt eine wichtige Rolle in der Nahrungskette – als Beute für Eisbären und Jäger von Fischen und Wirbellosen. Die wichtigsten Arten:

  • Ringelrobben: Die häufigste Robbenart auf Spitzbergen zeichnet sich durch ihre geringe Größe und ihr geringeltes Fell aus. Ringelrobben sind auf das Meereis angewiesen, auf dem sie rasten und brüten.
  • Bartrobben: Sie sind größer als Ringelrobben und zeichnen sich durch ihre langen Schnurrhaare und ihre Vorliebe für flache Gewässer aus, in denen sie sich von verschiedenen Bodenlebewesen ernähren.
  • Sattelrobben: An ihrem auffälligen schwarz-weißen Muster sind sie gut zu erkennen und kommen hauptsächlich an der Eisgrenze im Osten des Archipels vor.