Die Polarlichter, auch bekannt als Aurora Borealis oder Nordlichter, gehören zu den beeindruckendsten Naturschauspielen unserer Erde: Wenn die farbenfrohen Lichtbänder über dem Nachthimmel tanzen, hinterlassen Sie bei uns einen bleibenden Eindruck. Besonders faszinierend ist es, dieses Spektakel vom Deck eines Kreuzfahrtschiffs aus zu erleben, da der 360-Grad-Blick auf den Himmel einen vollkommenen Blick mit einer einzigartigen Perspektive bietet. Doch wann sieht man Polarlichter am besten? Wir verraten Ihnen die beste Zeit in diesem Logbucheintrag.
Wie entstehen Polarlichter?
Die Polarlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen, die von der Sonne ausgestoßen werden, mit der Erdatmosphäre kollidieren. Diese sogenannten Sonnenwinde gelangen entlang der Magnetfelder der Erde in die Polarregionen, wo sie mit Sauerstoff- und Stickstoffatomen in der oberen Atmosphäre reagieren. Die Energie, die bei diesen Zusammenstößen freigesetzt wird, erzeugt die leuchtenden Farben des Himmelsphänomens – meist in Grün, aber auch in Rot, Lila oder Blau, abhängig davon, welche Moleküle angeregt werden und in welcher Höhe die Reaktionen stattfinden.
Beste Zeit für Polarlichter
Die besten Chancen, Polarlichter zu sehen, bieten die Monate von September bis März. In dieser Zeit herrschen in den hohen Breiten lange Nächte, die eine klare Sicht auf den Himmel ermöglichen. Dabei bieten besonders kalte und wolkenfreie Abende ideale Bedingungen für die Beobachtung.
Darüber hinaus beeinflusst der Sonnenzyklus, der die Sonnenaktivität beschreibt, die Intensität der Polarlichter. In Jahren mit starker Sonnenaktivität, den sogenannten Solarmaxima, treten besonders eindrucksvolle und häufige Polarlichterscheinungen auf. Aber auch in ruhigeren Phasen, wie dem Solarminimum, können Nordlichter beobachtet werden, jedoch meist weniger intensiv.
Mit Hurtigruten Polarlichter sehen: Orte mit den besten Chancen
Die Regionen nördlich des Polarkreises, wie Nordnorwegen, Schweden, Finnland und Island, bieten aufgrund ihrer Nähe zum sogenannten Aurora-Oval die höchste Wahrscheinlichkeit für Sichtungen. Dieses ovale Band um die magnetischen Pole der Erde ist der Bereich, in dem die Sonnenwinde auf die Erdatmosphäre treffen und die magischen Farben erzeugen.
Eine Hurtigruten-Kreuzfahrt lässt Sie die Polarlichter bequem vom Schiff aus erleben. Entsprechende Kreuzfahrten führen zum Beispiel entlang der norwegischen Küste, vorbei an malerischen Fjorden, kleinen Dörfern und unberührter Natur – und durch Regionen mit hoher Polarlichtaktivität. Entlang dieser Hurtigruten-Routen gibt es mehrere Highlights, die sich besonders gut für die Polarlichtbeobachtung eignen:
- Tromsø: Die „Hauptstadt der Polarlichter“ trägt ihren Spitznamen nicht ohne Grund und bietet viele Möglichkeiten, dieses Naturphänomen zu erleben – sei es vom Schiff aus oder bei einem Ausflug.
- Lofoten-Inseln: Die spektakuläre und kontrastreiche Landschaft der Lofoten bildet eine atemberaubende Kulisse für das Nordlicht.
- Nordkap: Der nördlichste Punkt Europas ist ein idealer Ort, um die Aurora Borealis in ihrer ganzen Pracht zu bewundern.
Besonders interessant: Hurtigruten gibt seinen Gästen ein „Nordlicht-Versprechen“: Sollten auf Ihrer Reise keine Polarlichter zu sehen sein, erhalten Sie eine weitere Reise kostenlos – ein Service, der die Planung einer Reise zu den Polarlichtern besonders attraktiv macht.
Die Polarlichter – nicht nur ein wissenschaftliches Phänomen
Über die Jahrhunderte hinweg haben die Menschen in den Lichtern über dem Himmel mehr gesehen als nur physikalische Vorgänge – sie interpretierten sie als Botschaften, Zeichen oder sogar Warnungen.
Die Walküren und die Wikinger
In der nordischen Mythologie wurden die Polarlichter häufig mit den Walküren in Verbindung gebracht – mythischen Kriegerinnen, die von den Göttern geschickt wurden, um gefallene Helden nach Walhalla zu begleiten. Die Wikinger sahen die leuchtenden Farben am Himmel als Reflexionen des Schimmers auf den Rüstungen dieser Walküren. Jede Lichtwelle galt als eine Bewegung oder ein Kampf, der sich in den höheren Gefilden abspielte. Für die Wikinger waren die Polarlichter ein Zeichen der Stärke und Ehre, das Mut und Tapferkeit verkörperte.

Die Legende des Feuerfuchses in Finnland
Eine der poetischsten Legenden zu den Nordlichtern stammt aus Finnland: Hier erzählt man sich die Geschichte des „Feuerfuchses“ (Revontulet), eines magischen Wesens, das durch die verschneiten Weiten der arktischen Landschaft rennt. Wenn der Fuchs mit seinem buschigen Schwanz über die Schneedecke streift, entstehen Funken, die in den Himmel aufsteigen und dort die Polarlichter formen. Die Vorstellung, dass dieses spektakuläre Lichtspiel das Werk eines scheuen und mystischen Tieres ist, zeigt die tiefe Verbindung der finnischen Kultur zur Natur und ihrer Symbolik.
Die Nordlichter als Geister der Vorfahren
In den Traditionen der Sami, des indigenen Volkes Lapplands, galten die Polarlichter als Geister verstorbener Ahnen. Sie glaubten, dass die Lichter die Seelen ihrer Vorfahren repräsentierten, die von den Göttern geschickt wurden, um über die Lebenden zu wachen. Dieses Licht am Himmel galt als Zeichen der Schutzgeister, aber auch als Mahnung, die Natur mit Respekt zu behandeln. Rituale und Zeremonien wurden abgehalten, um die Geister zu ehren und ihre Gunst zu gewinnen.
Der Tanz der Geister in der Inuit-Kultur
Auch bei den Inuit hatten die Polarlichter eine spirituelle Bedeutung. Sie glaubten, dass die Lichter ein Tanz der Seelen von Verstorbenen waren, die mit den Lebenden kommunizieren wollten. Einige Inuit-Gruppen sahen die Lichter als Zeichen für Frieden und Wohlstand, während andere sie als Botschaften der Ahnen deuteten, die Ratschläge oder Warnungen übermittelten.

Die Polarlichter als Warnung
Während viele Geschichten die Polarlichter positiv deuteten, gab es auch Legenden, die von Ehrfurcht und Furcht geprägt waren. Einige nordische Gemeinschaften glaubten beispielsweise, dass die Aurora Borealis eine Warnung oder ein böses Omen sei. Kinder wurden gewarnt, die Lichter nicht zu reizen, indem sie pfiffen oder ihnen zuriefen, da dies die Geister erzürnen und Unglück bringen könnte.
Selbst in der heutigen Welt, in der die Aurora Borealis wissenschaftlich erklärt werden kann, bleibt ein Hauch von Mystik und Magie, der jeden, der sie sieht, in Staunen versetzt!